Wann besitzen Fotos das gewisse Etwas?

Spezialeffekte bedeuten nicht, das man eine Menge teures Zubehör und eine eigene Dunkelkammer braucht. Vieles lässt sich mit ein bisschen Improvisation erreichen.

Die Angebotspalette an Filtern ist beispielsweise riesig. Unzählige Farbfilter lassen sich zur Verstärkung oder Veränderung der Originalfarben bei der Aufnahme verwenden. Weichzeichner- oder Nebelvorsatz reduzieren die Schärfe des Objektivs, wenn Portraits oder Landschaftsaufnahmen romantisch wirken sollen. Dies kann man auch dadurch erreichen, indem man Vaseline auf einen Filter um den Rand des Filters streicht. Regenbogen- oder Cross-Screen-Filter verstärken starke Lichtreflexe bestimmter Motive und verändern sie farblich.

Solls ein bisschen surrealistisch sein, helfen Infrarotfilme. Sie verändern die natürliche Farbigkeit der Motive auf verblüffende Art und verwandeln beispielsweise eine grüne Wiese in einen tomatenroten Grasteppich.

Als künstlerische Fotografie, Fotokunst oder Kunstfotografie werden Anwendungen fotografischer Mittel bezeichnet, bei denen ein Anliegen inhaltlich ausgedrückt werden soll (und deren Zweck meist nicht unmittelbar die kommerzielle Verwertung ist).

In der künstlerischen Fotografie kann das Medium Fotografie als künstlerisches Ausdrucksmittel oder zum Erzielen aufklärerischer, sozialkritischer oder anderer ideologischer bzw. politischer Wirkungen verwendet werden. Im Allgemeinen kann bei der künstlerischen Fotografie das Foto auch als Werk bezeichnet werden und ist als Bildende Kunst zu verstehen. Nach dieser Definition bilden Fotos nicht immer die Wahrheit ab, sondern sind die Interpretation eines Moments. Solche künstlerischen Fotos sind zumeist Teile aus sogenannten Serien. Die Betrachtung der gesamten Serie, anstatt eines einzelnen Werkes, kann das Erfassen der beabsichtigten Aussage erleichtern. In der Kunstfotografie kann es auch zu Korrekturen am Bild im Labor oder am Computer kommen, dabei sind der Kreativität des Künstlers keine Grenzen gesetzt.

Eine erste Kunstfotografie entstand Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Bemühen, mit der Kamera die Malerei zu imitieren, einerseits wurden Bilder z. B. unschärfer gemacht, andererseits wurden in Studios Menschen in malerischen Umgebungen abgebildet, neben einer auf dem Teppich stehenden griechischen Säule beispielsweise. Die jüngere Differenzierung zwischen künstlerischer und angewandter Fotografie hat sich etwa ab 1945 herausgebildet. Die Anfänge der künstlerischen Fotografie setzen stilistisch in der Kunst des späten Biedermeier an, deren Ziel die möglichst authentische Darstellung der Wirklichkeit war. Vor allem die bei der Kamera zwingende scharfe Abgrenzung des Bildrandes durch das Bildformat war im Biedermeier bereits gemalt worden, um die Reihung der Motive als Teile ihrer Welt zu zeigen; Kleinbürgertum gegenüber der egozentrischen Sicht des Adels auf die Welt. Auf der anderen Seite war die Fotografie stilbildend für den Impressionismus (Momentfotografie), dessen erste Ausstellung in einem Fotoatelier stattfand, bei Nadar. Die künstlerische Fotografie löste sich jedoch rasch von dieser Zielsetzung und gliederte sich in zahlreiche Stilrichtungen und Genres auf.

Zur künstlerischen Fotografie gehören zumindest teilweise die Stilrichtungen Dokumentar-, Reportage-, Porträt-, Industrie-, Architektur-, Werbe-, Mode-, Akt-, Natur- und Landschafts-, Genre- und Experimentelle Fotografie.  Auch die Dokumentation und fotografische Interpretation künstlerischen Wirkens, wie beispielsweise der Aktionen und Werke des Künstlerpaars Christo und Jeanne-Claude können zur künstlerischen Fotografie gezählt werden.

 

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